50 Part 2
„Jetzt geht 50 noch zur Massage, dann seid ihr dran, wirklich“, ließ man uns wissen, wieder in betonter Gelassenheit. Ganz so, als wollte der Plattenfirmen-Typ uns vor allem wissen lassen, dass es für ihn ganz normal ist, Weltstars zu betreuen. Auch die, die neun Mal angeschossen wurden.
Wieder eine Stunde später. „Jetzt lässt er sich noch sein Essen kommen, dann seid ihr dran.“
Man bat uns in einen Salon. Ganz große Location, Kronleuchter, Teppiche, Sekretär, alles vom aller feinsten. In Windeseile baute ich vier Blitze auf und schoss ein paar Test-Polas von Gizzy.
Wieder war eine Stunde vergangen. Doch kann kündigte ihn die deutsche Pressechefin des Labels an. Und schon stand er in der Tür. Kleiner als erwartet, schritt er lächelnd auf uns zu und forderte mich freundlich auf, das Shooting zu beginnen. Und er schien den Aufwand zu genießen, der für ihn betrieben wurde. Alles lief wie am Schnürchen. Dann öffnete sich erneut die Tür und ein dunkler 2-Meter-Typ eilte in den Salon. Herausfordernd stellte er sich vor meine Kamera. „Keine Fotos!“, machte er unmissverständlich klar. Ehe ich mich versah, musste ich ihm die vier Filme aushändigen, die ich bereits verschossen hatte.
Am Ende die Erklärung: 50 Cent hatte seine Bildrechte an eine britische Agentur verkauft. Nur die durfte ihn fotografieren bzw. über Shootings mit ihm verfügen. Der ehemalige Crack-Dealer, hatte also seine Fresse an irgendwelche Briten veräußert. Get rich Or Die Tryin’. Naja, wenigstens seine schlaffe Hand habe ich geschüttelt.
Gizmo und ich übernachteten übrigens im Etap-Hotel am Kölner Hauptbahnhof. Die Rückreise traten wir mit dem Wochenend-Ticket der Bahn an. Es ging also mit Regionalzügen zurück nach Hamburg.
Das war unsere Get-Rich-Reise, die eher Die-Tryin’ endete.
8 Kommentare:
Wie ernüchternd ^^
...ein zehntes Loch wäre nicht weiter aufgefallen^^
Eine wirklich erfrischende Geschichte, die anschaulich macht das für Geld alles möglich ist...Was die Leute so alles für Geld machen
Der Einblick ist immer wieder interessant. Dein Eigentum (die Filme ja eigentlich) einfach so, kostenlos, zu fordern. finde ich schon merkwürdig irgendwie..
Ich war letztes Jahr im August mal bei Beyoncé bei. Als ich gerade den Eindringvorgang einläuten wollte, kam so ein 2-Meter-Riese in Daunenjacke. So wie es aussah, hatte Bijontze die Rechte an ihrer Fuge bereits an eine Tellerlippe aus Brooklyn verkauft.
Was willst' machen. :)
Geile Story....Paul schreib weiter.
Wusste ich nicht daß du so geil schreiben kannst:-)
lg calvin
der herr ripke hat ungeahnte talente, schauspieler, schriftsteller, achja fotografieren kann er auch noch...
als leser klebt man dir an den zeilen paul. so ein shooting vergisst man wohl nicht...merci fürs teilhaben lassen
gruß xomi
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