28 Februar 2010

Reinhold Beckmann



Letzte Woche hatte ich das Vergnügen, Herrn Beckmann wie auch seine Vorstandskollegen des Nestwerks zu portraitieren, ganze Strecke gibts auf meiner Seite.

Linque de dimanche





Für mich gehts heute wieder in die Berge, deshalb der Verweis auf den in meinen Augen besten Ski / Snowboardfotografen den ich bisher gefunden habe: Mattias Fredriksson

27 Februar 2010

one picture every day.

Heute war ich im Mc Donalds. Kurz nachdem ich mich deutlich aufgeregt habe, dass die da immer noch Schweizer Wochen haben und ich zum hundertsten Mal Big Rösti futtern musste sprach mich auf der Strasse ein junger Mann an. Er mache einen Fotoblog, auf dem er jeden Tag einen Menschen portraitierte, ob er ein Bild von mir machen dürfte.

Ja genau, Fotoblog und so, schon mal gehört. Witzig. Es stellte sich aber recht schnell heraus dass nur mein Ego mich erkannte, er noch nie den Namen Paul Ripke gehört hatte und eher meine grüne Jacke der Grund der Begierde war. Ich willigte schnell ein, zog meine Brille an und zack. Genau zwei Mal drückte der junge Mann ab, nachdem er seine 5d mit 50er gezückt hatte. Ich habe noch kurz zurück fotografiert.

Super, vielen Dank, hier ist meine Karte, wenn ich das Bild haben möchte oder mich über das Projekt informieren wolle, er freue sich. Mich liess er recht verdutzt im Regen stehen.
Iphone raus, ab auf die Seite, und tatsächlich, dort sah man Portraits der letzten Tage. Und die waren durchaus solide. Auch noch auf einem richtigen Computer.
In meinem Umfeld befinden sich so manch Assistent, Praktikant und werdender Fotograf. Viele fragen mich, was sie tun sollen, um besser zu werden. Meine Antwort ist immer gleich: Üben, üben, üben! Und Umgang mit Menschen pflegen.
Hier muss ich dem Menschen, der diesen Blog betreibt meine absolute Anerkennung zollen. Jeden Tag einen Menschen im Umfeld anzusprechen, die Geschichte kurz und überzeugend zu erklären, dann schnell ohne Licht und Setup Bilder zu machen um dann im Nachkontakt per E-Mail die Bilder zu schicken erfordert doch einigen Fleiss. Und ich mag fleissige Menschen deutlich mehr als Talentierte. Dieser Fleiss kombiniert mit Talent wird dann zu einem wirklich ganz geilen Projekt. Wenn er schafft, das ein ganzes Jahr durchzuhalten, dann ist er fertiger Fotograf, Hut ab!
Vorenthalten will ich euch das ganze natürlich nicht, auch wenn ich leicht dümmlich aussehe, aber die grüne Jacke ist fresh: LINK!

26 Februar 2010

HUGO BOSS

Im Dezember durfte ich für die ICON ins Schwäbische fahren. Die Icon ist ein Teil der Welt am Sonntag, für den ich dank Dirk Krueger zum ersten Mal an den Auslöser durfte.
In Metzingen war ich noch nie, hatte aber viel gehört. Outlet-City nennt sich das ganze. Und dann ist da ja noch der Sitz von HUGO BOSS. Dort durften wir auch fotografieren, mit den Models Franzi Knuppe und Lars Burmeister.
Eine alte Bekannte aus Heidelberg hatte mir öfters erzählt, dass ihr Freund das aktuelle HUGO-BOSS-Model sei. Ja genau, Heidelberger Gelaber, dachte ich mir, und meine Freundin ist Gisele Bündchen.

Lars Burmeister ist seit 4 Jahren das Gesicht von HUGO BOSS. Und wie sich im Gespräch mit ihm herausstellte, war er eine Zeitlang tatsächlich mit dieser Neuenheimer Tante zusammen, die auf dem Weg ins KFG mit ihrem Fahrrad immer an meinem Wohnort vorbei kam. Verrückt.

Aber zurück in den Metzinger Schnee. Am ersten Tag durften wir shoppen gehen, das war ein herrliches Konsumerlebnis in diesen Outlets. Am zweiten Tag fotografierten wir in den heiligen Hallen von HUGO BOSS, architektonisch übrigens ein Meisterwerk aus E15 und Sichtbeton. Ich habe extra meine Mode-Fotografen-Brille eingepackt und angezogen. Letzte Woche war das ganze dann in der ICON, kombiniert mit einem kurzen Artikel über mich, den ich euch genau sowenig vorenthalten will wie das Video. Ach ja, die MOTIVE gibts natürlich auf meiner Website.

25 Februar 2010

Soeri


Unseren derzeitigen Foto-Prakti Soeri kennt ihr ja schon. Das war der, der nach der Weihnachtsfeier den Bus vollgekotzt hatte.
Das Mekka meiner technischen Kaufsucht, Media Markt und Saturn, hatte ich auch schon erwähnt. Ole hat übrigens mal behauptet, mit mir im Media-Markt einkaufen zu gehen ist der schönste Teil seiner Assistenz. Na dann.
Einen solchen Ausflug hatten wir alle gemeinsam kurz vor Weihnachten gemacht. Ich glaube, wir waren auf der Suche nach einem ferngesteuerten Heli oder so was. Jedenfalls kauften wir im Saturn verschiedene technische Dinge. Und Soeri wollte sein letztes fehlendes Weihnachtsgeschenk besorgen, eine CD für seine Schwester. 19,95 kostete die. Soerie beschloss, das sei zu viel Geld, die könne man ja auch runterladen.
Gestern kam die Anklageschrift einer Hamburger Kanzlei, 1.200 Euro ist der Vergleich teuer, rauskommen wird er da wohl kaum. Geld hat er auch keins. Er ist ja nur Prakti und bald Bafög-Student. Also muss er wohl Mitte März in den Bau.

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Wir suchen ab dem 15.03. einen flexiblen und motivierten Praktikanten für den Bereich Fotografie und Fotostudio. Du wirst unser Team unterstützen. Deine Tätigkeitsfelder sind die Assistenz bei Fotoshootings, Studiobetreuung sowie alle anderen im Fotografenalltag anfallenden Tätigkeiten.
Das Studio ist in Norderstedt in der Nähe von Hamburg.
Bitte bewirb dich mit einem aussagekräftigen kurzen Lebenslauf und Foto.
Bewerbungen bitte nur per Email!

IWC Launchkatalog

Den wahren Wert von Fotos erfährt man ja erst wenn sie gedruckt auf Papier auch so gut aussehen wie auf dem Rechner. So manch gutes Foto von mir wurde schon verdruckt oder stellte sich im Druck als lange nicht so gut heraus.
Mit gewissem Stolz habe ich den Launchkatalog von IWC erhalten, A3plus, 270-Gramm mattes Papier, so gut wurden meine Fotos bisher noch nie gedruckt:









23 Februar 2010

Wirbel

Letzte Woche war ich im Skiurlaub. Schön privat, mit Frau und Kind und Mutter und Patenonkel. Also von meinem Kind, der Onkel.
In meiner Anfangszeit war ich immer der Meinung, die besten Fotos entstehen durch sorgfältige Planung und das Mitwirken von engagierten und fähigen Menschen. So habe ich bestimmt über 100 Mode-Tests gemacht; mal auf grauer Hohlkehle, mal in leeren Schwimmbädern, dann auf grauer Hohlkehle, in alten Fabriken, auch auf grauer Hohlkehle, in der Heide und natürlich auf grauer Hohlkehle. Alles sensationelle Fotos, die ohne weiteres die aktuelle H&M-Kampagne hätten sein können. Oder das nächste Vogue-Cover. Zumindest dachte ich das mit meinem schon damals ziemlich größenwahnsinnigen Hirn.
Wenn man heute in meine Mappe guckt, sieht man nur wenige dieser hochkreativen Modeaufnahmen. Die meisten Fotos sind irgendwelche Quatsch-Bilder, die ich nebenher gemacht habe. Ohne Planung. Ohne Modell. Ohne Assistent. Ohne Licht und großartige Camera. Mein Sankt-Pauli-gegen-Bayern-Bild zum Beispiel entstand mit mindestens 1,7 Promille während der Verlängerung. Die Surferboys sind alte Familienfreunde. Sie alle sind ohne Auftrag und Sinn entstanden. Dennoch sind sie meine Lieblingsbilder. Die gesamte Snowboard-Strecke ist auch durch reinen Zufall entstanden, aber dies ist eine andere Geschichte.
Was ich sagen will: Geht raus, fotografiert euer Umfeld, fotografiert euer Leben. Und macht bitte keine Tests auf grauer Hohlkehle mit ach so tollen New-Faces, das hat inzwischen jeder tausend Mal gesehen. Und wenn ihr sie trotzdem macht, dann zeigt sie wenigstens nicht.

Nun aber zurück in den Schnee, zu meinem Urlaub und zum Skifahren. Auch da hatte ich kurzfristig mit ein, zwei Mails und meinen Snowboard-Fotos aus Oberstdorf im Rücken einen guten Fahrer organisiert. 19 Jahre, Österreicher, neonfarbene Klamotten.
Was der Typ macht, nennt sich heute Free-Skiing, glaube ich. Für mich als ambitionierten Skifahrer ist das recht interessant anzuschauen. Die Jungs nageln mit 100 km/h auf eine Schanze zu und machen achteinhalb Umdrehungen bevor sie unversehrt landen, aber ihr kennt das ja sicher.

Wir wollten also Fotos machen – wenn ich schon in der Nähe bin. Gesagt, getan. Zum vereinbarten Tag gab es denn auch perfekte Schneeverhältnisse mit strahlendem Sonnenschein. Die Teenies wollten aber erst mal einen Back-Country-Kicker bauen, wie sie sagten. Ok. Also bin ich erst mal selbst ein bisschen Skifahren gegangen. Und natürlich habe ich auch da schon ein paar schöne Bilder gemacht, allerdings vom Patenonkel und von mir. Mit Helm auf und Skibrille im Gesicht, was recht bescheuert aussah. Aber nun gut.
Gegen Mittag fuhr ich wieder bei den lustigen Neonklecksen in der Walachei vorbei. Die Hälfte des BC-Kickers (Achtung! Fachsprache, wichtig!) war auch schon fertig. Gegen Abend stand der Kicker letztlich und die Jungs waren müde. Also ging’s ab nach Hause.

Am nächsten Tag schneite es, am Übernächsten war der Berg vom Himmel nicht zu unterscheiden, die Foto-Bedingungen waren also mehr als bescheiden. Drei Tage später passte das Wetter dann endlich. Und auch der österreichische Jungstar war endlich so weit. Es konnte also losgehen.

Wir also alle hin und Licht aufgebaut. Der Österreicher wollte erst mal einen Testsprung zur Einschätzung der Länge usw. machen. Denn die war durchaus beachtlich, wohl auch für ihn. Er flog erheblich weiter als geplant und landete erst wieder auf schon festen Untergrund. Das gab eine gehörige Stauchung und eine Fraktur des vierten Lendenwirbels. Damit war unsere Fotosession abgesagt und seine Saison vorbei.
Hätten wir doch lieber den Tiefschneehang am ersten Tag genommen. Der BC-Kicker in der Nähe von Lech steht übrigens noch. Kann hier irgendwer Free-Skiing?

21 Februar 2010

Sonntagslink



Heute gehts zum Aushängeschild der deutschen Portraitfotografie, Oliver Mark.

17 Februar 2010

50 Part 2

„Jetzt geht 50 noch zur Massage, dann seid ihr dran, wirklich“, ließ man uns wissen, wieder in betonter Gelassenheit. Ganz so, als wollte der Plattenfirmen-Typ uns vor allem wissen lassen, dass es für ihn ganz normal ist, Weltstars zu betreuen. Auch die, die neun Mal angeschossen wurden.
Wieder eine Stunde später. „Jetzt lässt er sich noch sein Essen kommen, dann seid ihr dran.“
Man bat uns in einen Salon. Ganz große Location, Kronleuchter, Teppiche, Sekretär, alles vom aller feinsten. In Windeseile baute ich vier Blitze auf und schoss ein paar Test-Polas von Gizzy.
Wieder war eine Stunde vergangen. Doch kann kündigte ihn die deutsche Pressechefin des Labels an. Und schon stand er in der Tür. Kleiner als erwartet, schritt er lächelnd auf uns zu und forderte mich freundlich auf, das Shooting zu beginnen. Und er schien den Aufwand zu genießen, der für ihn betrieben wurde. Alles lief wie am Schnürchen. Dann öffnete sich erneut die Tür und ein dunkler 2-Meter-Typ eilte in den Salon. Herausfordernd stellte er sich vor meine Kamera. „Keine Fotos!“, machte er unmissverständlich klar. Ehe ich mich versah, musste ich ihm die vier Filme aushändigen, die ich bereits verschossen hatte.
Am Ende die Erklärung: 50 Cent hatte seine Bildrechte an eine britische Agentur verkauft. Nur die durfte ihn fotografieren bzw. über Shootings mit ihm verfügen. Der ehemalige Crack-Dealer, hatte also seine Fresse an irgendwelche Briten veräußert. Get rich Or Die Tryin’. Naja, wenigstens seine schlaffe Hand habe ich geschüttelt.
Gizmo und ich übernachteten übrigens im Etap-Hotel am Kölner Hauptbahnhof. Die Rückreise traten wir mit dem Wochenend-Ticket der Bahn an. Es ging also mit Regionalzügen zurück nach Hamburg.
Das war unsere Get-Rich-Reise, die eher Die-Tryin’ endete.

16 Februar 2010

Pauleroids


allerlei neue Pauleroids auf meiner Seite

15 Februar 2010

50

Eine weitere Geschichte aus meinem Leben als Hip-Hop-Fotograf.
Begeben wir uns zurück ins Jahr 2003. Die geschulten Rap-Fans unter euch werden sich erinnern, es war das Jahr von: 50 Cent. „Get Rich Or Die Tryin’“ war gerade erschienen und die ganze Hip-Hop-Welt war quasi für 50 Cent zu haben. Meine geliebte Backspin natürlich auch. Auch ich hatte nichts dagegen, 50 und seinen von neun Kugeln durchsiebten Körper auf Film zu Bannen. Richtig gelesen, ich war von meinen ersten digitalen Versuchen zwischendurch noch mal zum guten alten analogen Mittelformat zurückgekehrt. Kein gute Entscheidung, aber egal.
Dankbar, ich meine wirklich so richtig dankbar, nahm ich Gizmo´s Angebot an, ihn zum Interview zu begleiten und dabei die Fotos zu machen.
Wie so viele andere Künstler von dieser Wichtigkeit weilte auch 50 Cent auf seiner Deutschlandreise in Köln. So war er nicht nur in Rufweite der Viva-Studios, sondern auch von Stefan Raabs „TV Total“ in Köln Mühlheim.
Untergebracht hatte ihn seine Plattenfirma in einem Schlosshotel im Rheindelta, einem märchenhaften Anwesen außerhalb von Köln.
Angekommen bot sich uns ein lustiger Anblick. Butler, gelecktes, und ich meine wirklich gelecktes, Personal auf der einen Seite. 50s Entourage auf der anderen. Das heißt, perfekt sitzende Anzüge und Scheitel hier, blinkende Baggy-Klamotten und Yankees-Mützen dort. Ein bisschen so, als chillten die Ludolfs bei Karl Lagerfeld zu Hause. Dazwischen ein paar aufgeregte Plattenfirmen-Mitarbeiter, die sich verhielten, als betreuten sie George W., oder mindestens Michael Jackson.
Und natürlich verstanden sie, uns die Wartezeit mit spannenden Infos zu versüßen. „Der geht jetzt erst mal Schwimmen, danach seid ihr dann dran“, frohlockte der eine Plattenfirmen-Typ so gelassen er nur konnte. Eine Stunde verging, nichts passierte.
Fortsetzung folgt.

14 Februar 2010

Sonntagslink





Gefunden bei Martin Wolf, großartige Landschaften von DIRK FELLENBERG

13 Februar 2010

Jetzt rede ich.

Einer meiner ersten Kunden nach der Backspin war ein Hamburger Magazin, das hier namentlich nicht erwähnt werden soll. Dieses Heft hatte in jeder Ausgabe eine Modestrecke, für die berühmte Menschen aus der Pop-Landschaft in trendige Klamotten gesteckt wurden.
Ina, mit der ich meinen ersten wie auch meinen letzten Test gemacht hatte, übernahm damals noch das Styling und durfte sich 30 Varianten aus den aktuellen Kollektionen zusammensuchen.
Geldmäßig lohnte sich das Ganze nur begrenzt. Es gab pro Strecke genau 500 Euro. Allein mit der Vorbereitung war man 2, 3 Tage beschäftigt. Mit dem Shooting und der Post von 12 Motiven blieb nicht viel über. Dafür bekam man aber berühmte Menschen wie die Sportfreunde Stiller, Joy Denalane oder Juli vor die Camera - mappentechnisch machte das durchaus Sinn. Und auch das Fotografieren dieser Modestrecken machte immer wieder großen Spaß.
Nach ca. sieben Engagements für dieses Heft kam die besagte Strecke mit der Band Juli. Die waren damals noch recht erfolgreich und ließen sich in dieser Phase nur 2 Mal fotografieren. Einmal Pressefotos mit dem großen Sven Sindt, einmal von mir für dieses komische Magazin.
Und so kam es, dass ich eines Tages in der Popcorn mein Foto als herausnehmbares Faltposter entdeckte. Als Credit wurde dieses Hamburger Magazin angegeben. Auf meine Rückfrage, wie genau die Bildredaktion der Popcorn an die Bilddaten kam, wurde mir recht offen gesagt, dass der Springer Verlag die Bildrechte bei dem Verlag dieses Magazins gekauft habe. Für 3000 Euro.
Natürlich bin ich direkt zur Chefredakteurin des Hamburger Blattes. Die behauptete aber, dass sie von dem Verkauf des Bildes nix wüsste. Nach drei Runden wilder Diskussion und einer Drohung meinerseits, einen Anwalt einzuschalten, bot mir der Verlag weitere 500 Euro für die Bildrechte. Denn eins war klar: Es gab keinen Vertrag über die Nutzungsrechte. Die 500 € Honorar für die Strecke waren meiner Meinung nach allein für den einmaligen Abdruck der Bilder geflossen.
Nachdem ich das Angebot des Verlags nicht angenommen habe ging die ganze Geschichte tatsächlich vor Gericht. Die Richter waren durchgängig meiner Meinung. Ich gewann alle Prozesse. Wirklich verdient daran haben aber vor allem die Anwälte und Gerichte, immerhin waren es 5 Prozesse.
Der letzte Akt dieser unsäglichen Geschichte war eine Unterlassungserklärung, nach der ich die erstellten Werke nicht mehr auf meiner Internetseite zeigen durfte. Die habe ich auch unterschrieben, die Internetverwendung von Portolio-Bildern ist leider immer schwierig. Im Anschluss löschte ich alle Bilder - bis auf eine Mode-Strecke mit Julia Hummer. Rein aus Versehen habe ich vergessen zu speichern und lud den alten Stand hoch. Dieser Fehler kostete mich letztlich das Doppelte des von den Gerichten mir zugesprochenen Geldes, brachte mich aber zu Hauser Fotografen, dies ist aber eine andere Geschichte. Am Ende bleibt eine Aussage: Verdient hat keine der beiden Parteien etwas, nur draufgezahlt. Das Magazin recht happig, ich ein wenig, und zeigen darf ich die Bilder nie wieder.
Das nächste Mal nehme ich die 500 Euro.

11 Februar 2010

Afrika



Neu auf meiner Seite unter people: Die zweite Afrika-Serie.

08 Februar 2010

Q-Tip

Meine Miete verdiene ich mir mit der einen oder anderen Katalog-Produktion. Um es mit Svenson Linnerts Worten zu sagen: „A packshot a day keeps the inkasso-man away!“ Dies erlaubt mir auch von Zeit zu Zeit eine Reise für freie Geschichten zu unternehmen. Eine solche Reise führte mich im Frühjahr 2009 nach New York. Das Ticket war günstig, unterkommen konnte ich bei Freunden. Preiswerter war ein Trip dorthin nicht zu haben.
Ganz ohne Auftrag wollte ich dann aber doch nicht bleiben. Ich rief also in Hamburg bei Dennis und Gizmo an und fragte, ob ich nicht etwas für die Backspin fotografieren könnte. Tatsächlich war Gizmo an einem Thema in New York dran: Q-Tip sollte interviewt und, wenn möglich, fotografiert werden. Einen Interviewer hatte die Backspin bereits. Aber zum Fotografieren konnte ich mich an die Sache dranhängen.

Kurzfristig wurde ein Termin auf Q-Tips Release-Party in einem kleinen Club in Queens bestätigt. „Yes, nicht übel“, schoss es mir durch den Kopf. Ein paar Fotos und ein bisschen auf der Release-Party von „The Renaissance“ mit alle den Hip-Hop-Größen abhängen. Nicht schlecht. Um 19.00 sollte die Sache steigen, gleich nach dem Soundcheck.

Nur: Plötzlich sagte der Interviewer den Termin ab. Scheiße. Was nun? Den Termin wollte ich nicht mehr sausen lassen. Tapfer bot ich mich also als Interviewer an. Zur Vorbereitung telefonierte ich bestimmt 40 Minuten mit Gizmo und kurze Zeit später hatte ich die Fragen für das Interview aufm Zettel - und 148 Euro Roaming-Gebühren auf der Uhr. Was tut man nicht alles für seinen geliebten Hip-Hop?
Pünktlich fand ich mich vor dem Club in Queens ein. Nur reinlassen wollte man mich nicht. Die Anwesenheit eines deutschen Fotografen bzw. Reporters war wohl nicht angemeldet. Nicht das erste Mal. Also harrte ich geduldig vor der Tür aus. Zwei Stunden später durfte ich dann endlich rein. Erhobenen Hauptes gesellte ich mich unter all die Plattenfirmenleute und Q-Tips Homies. Zum Protagonisten vorgelassen wurde ich aber immer noch nicht. Stattdessen ließ man mich eine weitere Stunde warten. Aber dieses Mal wenigstens drinnen, vor der Backstage-Tür. Groupies tun auch nicht anderes, aber mein Gott.

Als ich schließlich den Ort der Begierde betreten durfte, staunte ich nicht schlecht. Auf vielleicht sechs Quadratmetern erstreckte sich ein ranziger, dunkler Backstage-Raum, in dem sehr viele Leute aufgeregt umherliefen. Und mitten drin er, Q-Tip, mit einem Gesicht wie sechs Wochen Schnee und Eis in Hamburg.

Erst die Fotos, dann das Interview, gab man mir zu verstehen. Flugs baute ich einen Blitz auf und legte ich los. 17 Mal durfte ich auf den Auslöser drücken bis plötzlich eine große Hand die Sicht versperrte. Die gehörte Busta Rhymes. Damit war Q-Tips Aufmerksamkeit erst Mal bei Busta. Oh my god. Aber egal. „Hey Busta“, rief ich beherzt, die Chance erkennend. „I am Paul from Germany, i am like a famous photographer, can I take one picture of you and Q-Tip?“ Aber ohne auch nur ansatzweise in meine Richtung zu gucken knurrte er ein tiefes „No“ zurück. Damit war das Shooting vorbei und ein paar große Securities schoben mich dezent aus dem Raum. Das geplante Interview wurde nicht thematisiert.

Ein paar Fotos sind dabei dennoch entstanden. Gizmo schaffte es ein paar Tage später, Q-Tip die Fragen am Telefon zu stellen. Und Busta Rhymes durfte ich dann auch ein paar Tage später fotografieren. Aber das ist eine andere Geschichte.
Dass auf der Wand, vor der ich Q-Tip fotografierte, „Penis Johnson“ stand, habe ich übrigens erst hinterher gesehen. Ehrlich.

Zur Veranschaulichung der Szenerie hätte ich noch folgendes Video zu bieten:

07 Februar 2010

Sonntagslink



geht heute zu Christian Witkin.

04 Februar 2010

IWC - Film

02 Februar 2010

Bologna ll

Vor uns saß ein deutsches Pärchen, das nach Kenia wollte. Pärchen ist der Begriff für besonders spackige Paare.
Er, Mitte 30, BWL fertig studiert und nun im zweiten Studiengang Medizin studierend, sie Anfang 20, hoffnungsvoll in ihren Weltverbesserer verliebt. Beide in Multifunktionsjacken und mit Sicherheit begeisterte Kite-Boarder. Wie wir waren sie unterwegs in karitativer Mission, brothers in mind sozusagen. Die beiden so vor uns sitzend hatten etwas von “die Auswanderer” live, mit einem Feature von “Exklusiv, die Reportage”.

Während unserer vierstündigen Wartephase im Flugzeug in Hamburg gaben die zwei jede Durchsage des Kapitäns per Telefon an die sieben engsten Freunde und Verwandte weiter, wobei der Wahrheitsgehalt ihrer Schilderungen Anruf für Anruf sank. Beim fünften Anruf war schon von einem Blizzard die Rede. Und von einer Vollsperrung des europäischen Luftraums. Zwei Tage würden sie dadurch verlieren, schließlich hätten sie in Kenia ja noch eine neunstündige Busfahrt vor sich. Natürlich tätigten sie auch drei Anrufe nach Kenia, um ihre Gastgeber zu informieren.
Durchsagen des Kapitäns gab es ungefähr acht, das macht rund 56 Anrufe. Und da deren Freundeskreis noch nicht sonderlich vernetzt zu sein schien kamen die zwei in der Summe auf bestimmt 100.
Mit ordentlich Verspätung landeten wir schließlich in Amsterdam. Selbstverständlich erreichen unsere beiden Entwicklungshelfer ihren Anschlussflug nach Kenia. Nur Ole und ich mussten mit einem Reisebus in ein in eine Autobahnraststätte integriertes Hotel fahren, von wo aus wir nach drei Stunden Schlaf am nächsten Morgen endlich nach Bologna aufbrechen sollten.
Steven Appiah, unser Fußballer, sowie die westafrikanisch aussehenden Kinder waren natürlich überpünktlich im Studio angekommen. Wir hinegegen erreichten den einem Jugendzentrum ähnelden Fotokeller mit zweistündiger Verspätung. Dafür erwies sich wenigstens die Entscheidung, eigenes Licht mitzubringen, als hervorragend. Jedes StudioLineStudio ist da besser ausgestattet, aber nun gut.

Im Schnelldurchlauf fotografierten wir sieben Einstellungen mit und ohne Kinder und der ghanaische Fussballstar kam noch pünktlich zu seinem Mittagslauf mit der Mannschaft. Für uns ging es gleich wieder ab zum Flughafen, wo es dank des Generators und des Ringblitz’ große Sicherheitsproblematiken gab. Letztlich musste das komplette Equipment mitten auf dem Rollfeld noch einmal wieder ausgeräumt werden.
Unseren Anschlussflug nach Hamburg kriegten wir dennoch, nur unser Gepäck offenbar nicht. Darüber freute sich wiederum Ole. Denn so bekamen wir die schweren Koffer zwei Tage später direkt ins Studio nach Norderstedt geliefert, sogar die Treppen wurden die Koffer hochgetragen.

Heute erreichte mich eine Mail von unserem Entwicklungshelfer. Ob ich mir nicht vorstellen könnte, mal eine Reise fotografisch zu begleiten. Er würde für die Flugkosten aufgekommen, es gäbe derzeit günstige Verbindungen über Amsterdam.

Bologna

Im Moment bin ich für ein Konglomerat aus verschiedenen Ministerien und Hilfsorganisationen in karitativer Mission unterwegs. Das heißt, ich fotografiere einige afrikanische Fußballspieler und muss dafür in die jeweiligen europäischen Städte reisen, in denen sie derzeit unter Vertrag stehen. Vergangenen Mittwoch führte diese Aufgabe meinen Freund Ole und mich nach Bologna. Straight outta Norderstedt gings über Amsterdam in den Ursprungsort der Hackfleischsoße.

Eine Fotostadt scheint Bologna übrigens nicht gerade zu sein. Jedenfalls war es ziemlich schwierig, ein Mietstudio aufzutreiben. Licht war quasi unmöglich zu bekommen. Also brachten wir, in weiser Voraussicht, lieber selbst Schirm und Generatoren samt satter Übergepäckgebühr mit, aber nun gut.
Fußballer zu fotografieren ist übrigens immer eine schwierige Sache. Da sind Hip-Hopper deutlich verlässlicher, und das will was heißen.
Schon im Vorfeld wurde der Termin in Bologna zwei Mal verlegt. An sich ja nichts Schlimmes, nur hatte sich die federführende Agentur drei Tage vor dem Shooting überlegt, dass sie gerne afrikanische Kinder mit auf den Bildern haben wollte. Aber bitte westafrikanisch aussehende, keine ostafrikanischen! Tatsächlich schaffte es eine Mailänder Agentur, die gewünschten Kinder über 200 Km nach Bologna zu karren. Jetzt mussten also nur noch wir pünktlich zum Shooting kommen.

Pünktlich zum Boarding setzte jedoch der angekündigte heftige Schneefall ein. An Bord konnte ich die peruanische Familie mit ihren beiden druchgehend schreienden Kindern gerade noch ertragen. Ich bin ja selbst Vater. Vor uns saß ein deutsches Pärchen, das nach Kenia wollte.
Fortsetzung folgt!