The Retreat
Mein letztes Ski-Fotomodell hatte sich ja den Wirbel gebrochen. Es musste also Ersatz her. Tatsächlich war der Plan, Anfang März noch mal Skifahren zu gehen. Privat. Mit Frau. Und Flo. Flüge nach Genf hatten wir schon, einzig die Wahl des Urlaubsortes fiel schwer. Zwei Wochen vor Abflug aber mussten dann endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden.
Eine Woche Urlaub ohne moderne Kommunikation ist für mich nur schwer zu ertragen. Ich wähle die Unterkunft schon nach WLan-Verfügbarkeit. Und dank der Roaming-Gebühren bin ich inzwischen Bade-Gold-Kunde. Parallel hatte ich schon einige Mails an verschiedene Ski- und Snowboard-Fahrer geschrieben. Nur so für den Fall, wenn man schon mal da ist. Für diese Fälle hatte ich auch 300 Euro an Übergepäck mitgenommen. Wegen meines Rückenschadens musste Flo den Kram schleppen. Der hat sich bedankt.
Schon vor einigen Monaten hatte ich im Internet einen schwedischen Freeskier entdeckt, der eigentlich Life of Paul potenziert mit 100 lebt. Er wohnt in Monaco, fährt Lamborghini mit Custom-Made-Dachsarg und hat im Free-Skiing-Bereich so ziemlich alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Nebenher ist er auch noch der schönste Mann der Welt. Zumindest der schönste blonde Schwede. Sein letztes Jahr hat er in der Doku „This is how I live“ verfilmt, die ich begeistert verschlungen habe. Den Typen zu kontaktieren stellte sich allerdings als schwierig heraus, kein Management, kein Kontakt auf seiner Website, also habe ich eine Proforma-Mail aus meinem Vimeo-Account and seinen Vimeo-Account geschickt. Besser als nichts.
Zurück zum Urlaubsort. In den französischen Alpen gab es so gut wie keine Chalets mehr. Und in Hotels macht der Franzose wohl nicht, zumindest was die Skigebiete angeht. Ein Chalet mit 40 Minuten Fahrt zum Skigebiet konnte ich noch finden. Ohne Wlan. Und eines mitten im Skigebiet Portes des Soleil, in der Nähe von Morzine. Es nannte sich „The Retreat - Luxury Hideaway in the Alpes“ - genau meine Kragenweite, dachte ich mir. Mit Wlan. Eine Mail später war zumindest klar, dass das Chalet zum gewünschten Zeitpunkt frei war. Für 7.000 Euro die Woche.
„Aber wir sind doch nur zu dritt, sie haben da was falsch verstanden“, versuchte ich noch aufzuklären. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. „Ja, drei Leute passen in das Chalet. Wir haben 8 Schlafzimmer für bis zu 16 Personen. Das Chalet kostet 7000 Euro die Woche“.
Cool, dann doch 40 Minuten Fahrt. Ein letztes Aufbäumen erlaubte ich mir dann aber noch. In der Absage-Mail fragte ich in einem Nebensatz, ob nicht zufällig neue Fotos des Chalets benötigt würden. Und zack, ja, sie machten gerade eine neue Website. Und sie bräuchten neue Fotos. Meine Webseite hätte ihnen gefallen, sie würden sich freuen, uns im Gegenzug zu einem Satz neuer Fotos im „Luxury Hideaway“ zu begrüßen.
So landeten wir im 7000-Euro-Chalet in Morzine. Das professionalisiere ich in Zukunft. An Ostern will ich nach St. Barth, im Sommer an die Cote d´Azure. Aber unter 12 Zimmern und Jacuzzi geht nix mehr. Hat jemand Bedarf?
Kaum im Retreat angekommen und das WLan zum Laufen gebracht, kam eine Mail von Jon Olsson. Er habe die letzten zehn Tage einen Kicker in Limone gebaut. Wegen Wind und Wetter konnte er die ganze Zeit aber nicht springen und nun war sein Fotograf abgereist. Ob ich nicht Zeit hätte, am Dienstag noch Limone zu kommen…
Fortsetzung folgt.
6 Kommentare:
waiting auf die Fortsetzung. Hört sich gut an ;) Und Tausch ist in!
Liegt da etwa der Paul in seiner grünen Jacke am Kicker?
Hahaha, 2x zur richtigen Zeit am richtigen Ort und 2x auch die richtige Portion Glück dazu! Das nenne ich mal genial!!
beste leben!
Wie kamst du zu JonOlsson, durch seine JOSS videos ?
frech sein und offen sein und dann scheint wohl alles zu klappen :-)
gruss aus der winterlichen schweiz!
p.s. hier hats übringes auch wlan und das skigebiet ist knapp 30 minuten entfernt, kannst das nächste mal für 7000 euronen auch meine wohnung (kein chalet aber viel holz) mieten :-))
mamo
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