30 Mai 2010

Costa Rica

Es müsste so um 2004 sein, als mich die Bildredaktion der MAX entdeckte. Angetan von meinen Sport-Fotos schickten sie mich erst nach St. Peter-Ording zur Kite-WM, aber das ist eine andere Geschichte. Hier soll es erst mal nach Costa Rica gehen. Dahin nämlich hatte mich die MAX kurz nach der Kite-WM geschickt, um einen Internet-Milliardär zu fotografieren. Das klang schon mal nicht so übel.

Ich sah mich bereits im Monatsrhythmus um die Welt fliegen und hielt vorsichtshalber an den Flughäfen schon mal nach den Eingängen zu den Lufthansa-Lounges Ausschau…

Doch da ging die MAX noch während des dritten Ausflugs nach Ostdeutschland pleite, so dass ich in diesem Rahmen nur die Costa-Rica-Geschichte zu erzählen weiß.

Also: Zusammen mit Stefan Krücken, seines Zeichens begnadeter Reporter, der inzwischen auch sensationelle Kapitänsgeschichten in Buchform heraus bringt, ging es für fünf Tage nach Costa Rica. Der Auftrag: einen Selfmade-Internet-Milliardär, damals Platz 27 der Forbes-Geldrangliste, auf seinem Anwesen in Costa Rica zu besuchen und sein Leben portraitieren. Calvin Ayres hieß der Mann und betrieb damals ein Online-Casino namens „BODOG“, das in den USA wohl ziemlich bekannt war. Jedenfalls ist er damit sehr reich geworden.

Während des Hinflugs malte ich mir fabelhaft die Welt der Schönen und Reichen aus. Wir erwarteten mindestens 20 mit Maschinenpistolen bewaffnete Bodyguards, die die Auffahrt zum majestätischen Anwesen auf einer Anhöre der mittelamerikanischen Berglandschaft bewachen. Schließlich war im Vorfeld ausschliesslich von „Anwesen“ die Rede. Und vom „Hugh Hefner des Internets“.

Allerdings hätte uns die Flugbuchung, die wohl das Online-Casino übernommen hatte, schon aufhorchen lassen sollen. Stefan und ich sind beide recht groß gewachsen. Die Maschinen von Continental Airlines jedenfalls, die uns über Newark, wo wir einen neunstündigen Aufenthalt zu verbringen hatten, nach Costa Rica bringen sollten, baten wenige Platz für unsere Beine. Dazu sahen die Stewardessen aus wie Nancy Reagan. Das nicht vorhandene Entertainment-System möchte ich nicht weiter erwähnen.

Gerädert landeten wir schließlich in Costa Rica. Die Spannung aber, wer uns wohl wie abholen würde, hatten wir uns bewahrt. Von Stretchlimos bis Heli war in meinem Kopf alles möglich.

Tatsächlich stand dann ein älterer Mann, Mitte 50, mit selbstgemaltem Schild am Ausgang und bat uns – immerhin – in einen Escalade. Während der Fahrt erzählte uns der kanadische Ex-Militär einige Schoten aus seiner Zeit bei Black Water im Irak. Über seine Tätigkeit als Sicherheitschef von Calvin Ayres durfte er wohl keine Auskunft geben.

Er brachte uns erst mal ins Hotel, damit wir etwas ausspannen konnten. Am nächsten Abend wollte er uns zum gemeinsamen Kennenlern-Dinner wieder abholen. Mehrmals betonte er, dass Costa Rica der gefährlichste Ort der Welt sei und dass wir in keinem Fall ohne ihn das Hotel verlassen sollten. Leider hatte der Mann tagsüber keine Zeit für uns, so dass wir in aller Ruhe unsere Mittelklasse-Hotelzimmer genießen konnten.

Am Abend dann war der große Moment endlich gekommen. Wir durften den Star kennenlernen. Der Sicherheitsmann stand mit seinem Escalade vorm Hotel, dieses Mal im schwarzen Anzug und sich deutlich abzeichnender Pistole im Halfter. „Na also, geht doch“, dachte ich mir und sprang in den Wagen.

Fortsetzung folgt.

Fergus Padel





Letzte Woche durfte ich sie persönlich kennen lernen, schond avor war ich Fan von ihren Familienportraits. Zum Sonntag verlinke ich auf Fergus Padel.

25 Mai 2010

Jan Delay feat Scooter


die neuen Bilder sind online!

24 Mai 2010

Montagslink



geht heute zu Branislav Kropilak.

16 Mai 2010

Sonntagslink





Heute gehts in ein Terrain, welches mir reichlich fremd ist. Der Still-Liver Johann Cohrs ist aber Nachbar und macht ausserdem schöne Fotos!

12 Mai 2010

Fussball

Neue Bilder auf meiner Website, 3 deutsche Meister feat 3 englische Meister:

10 Mai 2010

Ludwigsburg

In letzter Zeit war ich recht wenig in Sachen Hip-Hop-Fotos unterwegs. Die Backspin kam nicht mehr raus und auch Marteria und Casper ließen mit ihren Releases auf sich warten. So blieb mir im letzten Jahr nur, Nachwuchs-Hip-Hopper wie F.R. abzulichten.

Aber zack boom bang - letztes Wochenende stand dann doch eine Hip-Hop-Reise an. Aber alles der Reihe nach: Ein alter Bekannter aus Nicht-Hip-Hop-Kreisen ist inzwischen Marketing-Leiter der Ludwigsburg-Arena. Und im Zuge einer neuen Webseite sollten Fotos her, Totalen der Arena, Logen, Bestuhlung, Werbemöglichkeiten und so weiter. Bei solchen Anfragen bin ich eigentlich immer recht ehrlich und antworte, dass ich dafür nicht ganz der Richtige bin beziehungsweise andere das viel besser und günstiger machen können.

Er bestand aber auf Bilder von mir. Also bekam er einen Freundschafts-Pauschal-Preis angeboten, unter anderem weil man sich dann endlich mal wieder sehen würde. Zudem mag ich die süddeutsche Küche wirklich sehr. Aber wie das bei Schwaben so ist, war auch der Freundschaftsdeal zu teuer, und die Sache hatte sich erledigt.

Bis er zwei Monate später wieder anrief und fragte, ob es für mich nicht interessant wäre, Bushido zu fotografieren.
Tatsächlich bin ich nicht der größte Fan von Bushidos Musik. Allerdings ist er schon ein sehr interessanter Typ, den ich sehr gerne in meiner Mappe hätte. Dass sich das bisher nicht ergeben hatte, hat mich schon immer gefuchst. Sprich: Der schwäbische Sparvorschlag traf auf durchaus nährreichen Boden.

Allerdings habe ich auch acht Jahre Hip-Hop-Fotografie hinter mir, seltsame Aktionen windiger Veranstalter inklusive. Ich antwortete: „Wenn das klappt und ich einen eigenen Raum und 30 Minuten Shooting bekomme, fotografiere ich auch deine Logen und die Arena mit. Allerdings will ich das erstens schriftlich und wenn zweitens irgendwas schief geht, packe ich sofort meine Sachen, mache kein einziges Foto von der Arena und stelle alle externen Kosten in Rechnung.“
Lange Rede, kurzer Sinn: Es gab einen Fototermin. Ich hatte alles schriftlich. Unsere Hip-Hop-Reise in die schwäbische Provinz konnte losgehen.

Kurzfristig kam einen Tag vor der Abreise noch ein Shooting mit Jan Delay für die wiederauferstehende Backspin dazu, das wir in den Tonstudios des Boogie-Parks durchführen wollten. Unter den Tonstudios gibt es eine schöne große Garage, in der wir unser mobiles Fotostudio aufbauten. Kurz bevor es losgehen sollte, kam ein Jaguar-E-Type hereingerauscht und HP Baxxter stieg aus. Was wir in seiner Garage machen würden und was hier überhaupt los sei, fragte er etwas aufgeregt. Seine Stimme war in etwa so laut wie der Motor seines Oldtimers. Jan löste die Situation aber recht charmant, sodass ich nun auch ein Bild von den beiden in meinem Portfolio habe. Zufälle gibt’s. Aber das sollte ja nur die erste Etappe unserer Hip-Hop-Klassenfahrt sein.

Direkt nach dem Shooting ging’s auf die Autobahn, 750 km nach Ludwigsburg warteten auf uns. Angekommen in der Arena, hingen vor der Tür schon so einige 14-jährige Bushido-Fans rum. Wir bauten erst mal Hintergrundrolle und den anderen Quatsch auf, während Bushido und seine Homies Sound-Check machten.
Dann kam natürlich, was kommen musste. Exakt 23 Minuten vorm Shooting sagte Bushido selbiges wegen gesundheitlicher Probleme ab.

Super. Ich dachte, dieses Thema holt mich nur in alten Geschichten auf meinem Blog wieder ein. Aber weit gefehlt. Ehrlich gesagt muss ich mir bei der ganzen Sache aber vor allem selbst einen Vorwurf machen. So eine blauäugige Herangehensweise hatte ich mir eigentlich abgewöhnt. Denn das Shooting hatte ja keinerlei weiteren Sinn, außer mein Portfolio aufzufrischen. Und warum sollte ein Künstler von Bushidos Größe irgendein Interesse daran haben, dass ein Veranstalter eines seiner Konzerte irgendeinen Fotografen kennt, von dem er sich dann bitte fotografieren lassen soll? Andererseits: hätte ich immer nur auf mein Bauchgefühl gehört, hätte ich heute so manches Foto nicht in meiner Mappe. Manchmal hat man halt Glück. Aber man muss auch verlieren können.

Dem schwäbischen Marketingleiter war das ganze sichtlich peinlich, realisierte er doch gerade, dass er ein paar Ligen tiefer spielt als er gedacht hatte - wie ich übrigens auch. Ich war allerdings mal wieder nett und machte ihm seine Fotos von Stehtischen, Stühlen, Logen und Halle. Diese fotografischen Meisterwerke will ich euch natürlich hier nicht vorenthalten. Kurzfristig kam noch auf, dass wir Kay One und Fler fotografieren dürfen. Als Trostpreis sozusagen. Allerdings hat selbst das nicht geklappt.

Doch es kam noch besser, ich durfte noch ein dokumentarisches Foto machen, von der Übergabe des Sold-Out-Awards. So presse-mässig. Am Höhepunkt der Demütigungen siezte Bushido mich auch noch. Ja. Genau.



Wir schauten uns die ersten Lieder des Konzerts an, packten alles in den Bus und machten uns auf den Weg nach Heidelberg. Vielleicht hatten ja wenigstens die Stiebers Lust, von Paul Ripke fotografiert zu werden. Hatten sie nicht.

09 Mai 2010

Sonntagslink



ab zu Brian Bielmann, sensationeller Wasser-Fotograf!

04 Mai 2010

Meth & Red

Wer meinen Blog verfolgt, dem wird nicht entgangen sein, dass ich ein Faible dafür habe, Rapper zu fotografieren. Nicht nur, dass dabei ein paar schöne Fotos entstehen können. Auch das Drumherum hat seinen Reiz.

So auch jener Termin mit Method Man und Redman irgendwann Anfang der 2000er Jahre. Ein windiger Veranstalter aus Hamburg hatte die Zwei für eine Show an die Elbe geholt. Natürlich waren auch Gizmo, Dennis und ich am Ball und hatten Kontakt zum Veranstalter aufgenommen.

Die beiden waren im Gastwerk untergebracht, einer schnieken Edel-Hotel. Dort sollten auch Interview und Fotosession steigen. Und so fanden wir uns am frühen Nachmittag in der Lobby des Gastwerks ein. Ebenfalls mit dabei: Ein Kollege, der damals Wu-Wear in Europa managte und auf ein paar Fotos von Method Man in neuen Wu-Shirts hoffte. An sich kein schlechtes Team für so eine Mission.

Außer uns waren keine anderen Presseleute zu sehen. So weit, so gut. Stattdessen lungerten einige Holländer in der Lobby rum, einer von denen war wohl irgendwie so was wie das inoffizielles Mitglied des Wu-Tang-Clans. Dazu sein Manager und noch irgendein Homie von denen. Nicht zu vergessen die Bräute-Fraktion, die auf ein paar Stiche aus war.

Der Veranstalter trat heran. „Die Jungs gehen noch was essen und dann könnt ihr loslegen.“ Das kannten wir ja schon. Na gut. Tatsächlich kam der ganze Rap-Tross kurz darauf an uns vorbei, schlurfte durch die Lobby und verließ das Hotel samt seiner Restaurants, um kurz darauf mit Tütenweise McDonald´s-Fraß zurückzukehren. Anschließend bat Redman den Veranstalter, mit dessen Jaguar eine Spritztour auf der German Autobahn machen zu dürfen. Bis zum Interview und den Fotos konnte es sich also nur noch um Stunden handeln.

Demonstrativ gelassen lungerten wir auf den tiefen Sofas in der Lobby herum und warteten. Der Manager des Holländers nutzte die Zeit, den Anwesenden die Welt zu erklären. „Do you know who the most powerful people of the world are?“, fragte er breitbrüstig in die Runde. Ohne auf Antwort zu warten, ließ er uns an seinem Insider-Wissen teilhaben. „The owner of Coca Cola, the owner of Mc Donald´s and the owner of Microsoft. They meet 3 times a year on a hidden island and decide, what happens next“. Ich konnte nicht weiter zuhören und blickte Dennis fragend an. Wo waren wir nun wieder gelandet?

Inzwischen war es schon 19.00. Noch immer war nicht klar, wann wir zum Zuge kommen würden. Red und der Veranstalter bretterten noch immer über die Autobahn. Meth hing samt Entourage auf seinem Zimmer.

Dennis war das irgendwann zu dumm. Er ging und ließ Gizmo, den Wu-Wear-Kollegen und mich alleine weiter warten. Um die Sache etwas zu beschleunigen, rief der Wu-Wear-Kollege RZA an, damit der wiederum Meth anruft und ihn bittet, uns endlich zu empfangen. Aha. Hoffnung kam auf.

Irgendwann, inzwischen war Redman von seiner Spritztour zurückgekehrt, durften wir dann tatsächlich hoch aufs Zimmer.

Oben betraten wir eine abgedunkelte Suite. Die Luft schien eine einzige Rauchwolke. Es roch nach Genussmitteln. Der Wu-Wear-Kollege ging voran. Vielleicht würden die Shirts, die er mit hatte, sowie der Beutel mit Genussmitteln, den er überreichen wollte, die beiden ja aufheitern. Dachte er. Er baute sich auf und sagte seinen Satz. Doch Meth und Red, mit dem Rücken zur Tür sitzend und nur als Silhouetten zu erkennen, drehten sich nicht mal um. Dann etwas Genuschel und eine Geste von Meth. Die Shirts und den Beutel könnten wir da lassen. Interview und Fotos gibts jetzt nicht - vielleicht nach der Show. Method Man hatte gesprochen.

Ich schulterte meine Tasche und ging nach Hause.

01 Mai 2010

Ole geht

Der wichtigste Mensch in meinem beruflichen Umfeld verlässt mich. Angefangen als Praktikant vor zwei Jahren, wurde Ole im Anschluss an sein Praktikum für anderthalb Jahre mein fester Assistent.

Da er nun der Meinung ist, das ganze doch mal richtig zu lernen und zwischendurch auch mal zu chillen, geht er zum Lette-Verein und lässt mich ab dem Sommer allein. Manche Wege müssen sich wohl irgendwann trennen. Aber vielleicht kommt der Kleine irgendwann mal zurück, schließlich sind wir schon ein ganz gutes Team. Aber gut, die Lobeshymnen spare ich mir für seinen Abschied.

Nun kommst du ins Spiel: Ab dem 14.6.2010 suche ich einen neuen 1. Assistenten. Die ersten drei Wochen ist Ole noch dabei, ab dann müssen wir alleine klar kommen.

Egal ob Mann oder Frau, allerdings gerne unter 30, mit etwas Assistenzerfahrung aber vor allem Motivation und sozialen Fähigkeiten wie auch technischer Begeisterung - ich freue mich auf deine Bewerbung per Mail.

Das ganze sollte mindesten anderthalb Jahre gehen, wird pauschal im Monat auf Rechnung bezahlt und lässt nicht besonders viel Freizeit zu. Dafür wirst du an meinem beruflichen und auch privaten Alltag teilhaben wie kein anderer. Und natürlich machst du die eine oder andere Reise mit.

Sicherlich ist Ole nicht zu ersetzen, aber vielleicht schafft es da draußen jemand, ein würdiger Nachfolger zu werden.

Samstagslink







Heut gehts zu Todd Hido, der schön Nacht-Bilder von Häusern macht.